Institut für Geowissenschaften - Allgemeine Geologie

Akkretions-Orogene und Krustenwachstum

Klassische Modelle zur Bildung von Orogenen beinhalten einen Wilson-Zyklus mit Ozean­öffnung und -schließung und Kontinent-Kontinent Kollision. Diese Modelle erklären jedoch nicht die geologische Entwicklung zahlreicher Orogengürtel, bei denen Deformation, Metamorphose und Krustenwachstum in einem Milieu andauernder Plattenkonvergenz stattfindet. Solche Gürtel werden Akkretionsorogene genannt, sind aber auch als Orogene des Kordillieren-, Pazifik-, Miyashiro- und Türkei-Typs bekannt.

 

Solche Orogene bilden sich in Bereichen, in denen ozeanische Lithosphäre subduziert wird und sie bestehen aus Systemen magmatischer Bögen zusammen mit akkretioniertem Material. Akkretionsorogene wurden während der gesamten Erdgeschichte gebildet. Sie sind verantwortlich für erhebliches Wachstum der kontinentalen Kruste und schließen archaische Grünstein-Gürtel, paläoproterozoische Orogene in Finnland, Westafrika und Kanada sowie den neoproterozoischen Arabisch-Nubischen Schild und paläozoische Orogene in Zentralasien und Ostaustralien ein. Heute kann man solche Prozesse an der Westküste Südamerikas, in Japan und generell im Südwest-Pazifik beobachten. Das Verständnis der Balance zwischen Neubildung von Kruste und tektonischer Erosion in Akkretionsorogenen ist von erheblicher Bedeutung für Modelle zum Wachstum der Kontinente während der gesamten Erdgeschichte.

 

 

 

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